Bitterer Kaffee? Überblick zur Situation auf dem Kaffeemarkt

Jan 23, 2025

Hey, Kaffeeliebhaber:in! Wir haben den Blogartikel „Mit bitterem Beigeschmack“ von Brot für die Welt unter die Lupe genommen. Hier erfährst du in wenigen Minuten, warum unser Kaffeekonsum nicht nur für guten Geschmack, sondern auch für große Ungerechtigkeit sorgt – und was wir dagegen tun können.

Mit bitterem Beigeschmack
Bei Kaffee wird der größte Teil der Wertschöpfung im Globalen Norden generiert –auf Kosten von Mensch und Umwelt in den kaffeeproduzierenden Ländern. Dabei…

Wusstest du, dass dein täglicher Kaffee einen bitteren Beigeschmack hat, der über die Tasse hinausgeht?

Obwohl der Kaffeekonsum weltweit steigt, verdienen die rund 125 Millionen Menschen, die in der Produktion und Verarbeitung von Rohkaffee arbeiten, oft nicht genug zum Leben. 

Die meisten dieser Produzenten sind Kleinbauern, die aufgrund von Klimawandel, schwankenden Kaffeepreisen und steigenden Produktionskosten kaum über die Runden kommen. In Kolumbien beispielsweise können drei von vier Kaffeebauern mit weniger als fünf Hektar Land nicht von ihrem Einkommen leben. 

Währenddessen streichen große Kaffeeunternehmen fette Gewinne ein. Nur etwa zehn Prozent der Einnahmen aus dem globalen Kaffeemarkt bleiben in den Ursprungsländern – vor 30 Jahren waren es noch 30 Prozent. Fünf große Handelshäuser kontrollieren etwa die Hälfte des weltweiten Rohkaffeehandels, und zehn Röstereien produzieren rund 35 Prozent des gerösteten Kaffees. 

Diese Marktmacht führt zu unfairen Handelspraktiken, bei denen Kosten auf die schwächsten Glieder der Lieferkette abgewälzt werden: die Kaffeebauern und Erntehelfer. Viele von ihnen leben in Armut und können ihren Arbeitern nicht einmal den Mindestlohn zahlen. 

Der Klimawandel verschärft die Situation zusätzlich. Bis 2050 könnten mindestens 50 Prozent der aktuellen Kaffeeanbauflächen verloren gehen, was zu Konflikten um Landnutzung führt. 

Es gibt jedoch Hoffnung: Faire Handelspraktiken und existenzsichernde Einkommen könnten die Kaffeelieferketten gerechter machen. Der Faire Handel zeigt, dass direkte, transparente und langfristige Beziehungen mit Produzenten möglich sind. Doch nur sechs Prozent des in Deutschland getrunkenen Kaffees sind fair gehandelt. 

Um echte Veränderungen zu bewirken, sind verbindliche Regeln für alle Unternehmen notwendig. Die deutsche Bundesregierung sollte ein ambitioniertes EU-Lieferkettengesetz vorantreiben, ein Verbot des Einkaufs unterhalb der Produktionskosten einführen und unlautere Handelspraktiken umfassend verbieten. 

Es liegt an uns allen, Druck auf Politik und Unternehmen auszuüben, um den Kaffeemarkt fairer zu gestalten. Dein Kaffee sollte nicht nur gut schmecken, sondern auch fair produziert sein.

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